
Der Krieg in der Ukraine und die Menschen, die bei uns Zuflucht suchen, wirken sich natürlich auch auf die Arbeit der Diakonie aus.
In Pfullendorf haben wir uns an einer Sammelaktion für Hilfstransporte beteiligt. Zu Beginn waren wir skeptisch, aber die beiden Frauen, die bei uns um Mithilfe bei der Organisation gebeten haben, haben sich mit so viel Engagement eingesetzt, dass wir uns da nicht verschließen konnten. – Es war zwar einiges an zusätzlicher Arbeit, die vielen Hilfsgüter entgegenzunehmen, zu sortieren, verladen, usw. – aber die Mühe hat sich gelohnt. Es wurden zahlreiche Kontakte geknüpft, und inzwischen sind schon einige Transporte in die Ukraine gegangen. Anstatt Winterkleidung und Decken in Umzugskartons und blauen Säcken, werden inzwischen ganze Paletten mit Medikamenten geschickt – ganz aktuell nach Mariupol, um auf den Einsatz von chemischen Kampfstoffen zu reagieren.
Durch unsere Mitarbeiterin Annemarie Adelstein, hatten wir schon seit Beginn des Kriegs einen Kontakt zu Familien aus der Ukraine, die Angehörige untergebracht haben. Hier entstand die Idee, Spenden zu sammeln, um auch den Menschen, die schon hier sind, aber noch keinen Zugang zu staatlicher Unterstützung haben, schnell und unbürokratisch helfen zu können.
Inzwischen sind über 65.000 € eingegangen – dafür an dieser Stelle herzlichen Dank allen Spenderinnen und Spendern!! Das Geld benutzen wir größtenteils für die Unterstützung der Menschen hier vor Ort, aber es kamen auch einige Spenden, die für Hilfstransporte in die Ukraine zweckbestimmt waren, so dass wir auch hier Unterstützung leisten konnten - z.B. für die Pfullendorfer Initiative, aber auch für ein Krankenhaus in Kiew, zu dem Frau Klusmann Kontakt hat.
In Überlingen ist unser „Lädele“ – Team nach der Corona – Pause „von Null auf Hundert“ gekommen – neben dem „Tagesgeschäft“ kommen zusätzliche Spenden, die auch dringend benötigt werden. – Vor allem für Töpfe, Pfannen, Mixer, Küchenutensilien gibt es mehr Nachfrage als Angebot, Teller Gläser, Besteck usw. sind im Moment genügend da. -
In Salem ist die Kirchengemeinde dabei, ein Begegnungs- und Betreuungsangebot im Gemeindehaus zu organisieren. Ein Teil der Spendengelder wird dort eingesetzt.
Gemeinsam mit der Caritas, dem CJD (Christliches Jugenddorfwerk), dem Salem Kolleg und der Initiative ÜB hilft UKR sind wir in Überlingen dabei, eine Kinderbetreuung zu organisieren. Im Haus in der Grabenstraße wird nach den Osterferien eine Spielgruppe starten.
In Pfullendorf entsteht zurzeit ein Begegnungszentrum, auch da sind wir als Diakonie und auch als Kirchengemeinde dabei.
Wir wissen, dass in vielen Gemeinden Aktionen laufen, und es ist sehr gut zu wissen, dass viele Gemeindeglieder dabei sind, an der Seite der Geflüchteten stehen und so Diakonie „leben“.
Es ist auch gut und wichtig, dass wir bei allem Leid und allen Aktionen, die zugunsten der Menschen in und aus der Ukraine auf die Beine gestellt werden, nicht die Menschen aus den Augen verlieren, die aus anderen Ländern zu uns geflohen sind, oder auch schon immer hier leben, und auch Hilfe benötigen.
Es darf nicht sein, dass sich Menschen aus Syrien, Afghanistan oder Afrika nun als „Flüchtlinge zweiter Klasse“ fühlen – aber es darf auch nicht sein, dass Menschen, die aufgrund der schrecklichen Bilder aus der Ukraine helfen, in eine Ecke mit Rassisten gestellt werden.
Hier ist es die Aufgabe von Kirche und Diakonie auszugleichen, Gerechtigkeit herzustellen und Verständnis zu schaffen.
Das kann aber nur gelingen, wenn ALLE mithelfen, sich einbringen, helfen, zupacken, sprechen, trösten, vermitteln, usw. – das können die „Hauptamtlichen“ alleine nicht leisten.
Vielen Dank für alles, was Sie getan haben und noch tun – bitte bleiben Sie „dran“!!
Herzlichst, Gerhard Hoffmann für das Team der Diakonie.
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